PADIOFIRE

PROJEKTZIELE

Die wachsende Durchdringung von Internet-Technologien in eine immer größer werdende Zahl von Anwendungsbereichen bringt ein stetig zunehmendes Bedrohungspotential für damit verbundene Systeme mit sich. Des Weiteren stellt die Realisierung immer neuer Dienste über das Internet, einschließlich der Integration klassischer Dienste und Netze wie Telefonie und Audio/Video-Broadcasting, sowie die zunehmende Verlagerung von sensitiven Daten und Applikationen in die Cloud, hohe Anforderungen an die Kommunikationsinfrastruktur, vor allem aber auch an die Sicherheit.

Für die Absicherung dieser Infrastrukturen werden im Normalfall Firewalls eingesetzt, welche unerwünschte Netzwerkpakete ausfiltern können. Dazu müssen Firewallsysteme den Netzwerkverkehr auf mehreren Protokollschichten (typisch sind Netzwerk- und Transportschicht) analysieren, die verwendeten Protokolle identifizieren und letztendlich entscheiden, ob die Daten weitergeleitet oder verworfen werden. Moderne Firewalls wie das genugate können auch Anwendungsprotokolle analysieren und durch den Einsatz von Proxy-Technologie die Konformität der eingesetzten Protokolle sicherstellen bzw. entsprechend korrigieren.

Aktuelle Trends in der Entwicklung von Netzwerkprotokollen zeigen allerdings auf, dass immer häufiger sogenannte Overlaystrukturen eingesetzt werden, d.h. auf der Anwendungsschicht mehrere Protokolle ineinander verschachtelt werden. Beispielhaft seien hier Web 2.0-Technologien erwähnt, wie sie etwa im Google-Maps-Dienst zur Anwendung kommen. Auch Future Internet-Initiativen gehen vom Einsatz von Overlays für optimierte Kommunikationslösungen aus.

Ziel des Projekts PADIOFIRE ist es, ein neuartiges Firewallsystem zu entwickeln, welches eine semantische Analyse von mehrfach geschachtelten Anwendungsprotokollen am Beispiel von Web 2.0-Diensten durchführen kann. Die Ergebnisse der Analyse stellen die Grundlage für die Entscheidung dar, ob zugehörige Datenströme weitergeleitet oder verworfen werden.

padiofire architecture

Konkret ist es geplant, eine Komponente zu entwickeln, die in der Lage ist, ein Profil von Web 2.0-Applikationen zu erstellen, zu forcieren und bei Änderung der Applikation auch anzupassen. Diese Komponente soll zur Erkennung und Verhinderung von Angriffen in Firewalls wie dem genugate oder IDS wie Bro einsetzbar sein.

padiofire use cases

PROJEKTPARTNER

Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU)

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg (FAU)

Gesellschaft für Netzwerk- und Unix-Administration (genua)

ASSOZIIERTE PARTNER

Universität Innsbruck

IXIA (Status: Beobachter)

PROJEKTLAUFZEIT

PROJEKTTRÄGER

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

PUBLIKATIONEN